Der Weiße Saal in der Würzburger Residenz

Schlichte Perfektion

Die Würzburger Residenz – UNESCO Weltkulturerbe und deutsches Versailles


Die Würzburger Residenz wurde äußerlich von 1719-1744 erbaut, wobei die Innenausstattung insgesamt weitere 30 Jahre bis zur endgültigen Vollendung in Anspruch nahm. Vor gut 35 Jahren schließlich wurde das Schloss zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass es sich bei der Residenz um „eine Synthese des europäischen Barock“ handelt – das Spiegelkabinett nennen die Experten gar das „vollkommenste Raumkunstwerk des Rokoko“. Es gibt auch Stimmen, welche das Palais bezüglich Baukunst in einem Atemzug mit dem berühmt-berüchtigten Schloss Versailles nennen. Daher kommt der gelegentlich gebrauchte Spitzname „Versailles in Deutschland“.


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Die Würzburger Residenz – Wie aus Ärger, Trotz und Spott Großes entsteht


Vom Wiener Barock, über die Französische Schlossarchitektur bis hin zum italienischen Palastbau fasst die Residenz alle wirkungsstarken Gattungen des 18. Jahrhunderts zu einer künstlerischen Einheit zusammen. Daher verblüfft es auf den ersten Blick, dass in diesem Prachtbau weder Kaiser noch Könige residierten. Napoleon soll diese Tatsache einst ein wenig verächtlich auf den Punkt gebracht haben, indem er das Schloss „das schönste Pfaffenhaus der Welt“ nannte.

Die Baugesamtkosten betrugen in etwa 1,5 Millionen Gulden – 600 Tausend davon konnte der absolutistische Herrscher Johann Philipp Franz von Schönborn aus einem Unterschlagungsprozess erstehen.

Der Weiße Saal der Würzburger Residenz – Weißer Zauber der Vergangenheit


Der Weiße Saal wurde durch seinen Schöpfer Antonio Bossi – einem Mitbegründer des Würzburger Rokoko – bewusst farblos gehalten und hebt sich dadurch stark von prächtig-farbenfrohen Treppenhausfreskos und dem in funkelndem Gold gestalteten Kaisersaal ab. Nur durch das Schattenspiel ergibt sich eine breite Abstufung in Weiß- und Grautöne. Zahlreiche Freihandstuckfiguren sowie ein bis zur kreativen Perfektion getriebenes Rocaille (ein C-förmig geschwungenes Dekorelement) machen den Saal zu einem eleganten und stilsicheren Meisterwerk der Kunst.

Der Weiße Saal der Würzburger Residenz – Hypnotisierende Eleganz in Virtual Reality erleben


Der Weiße Saal hat den 2. Weltkrieg im Gegensatz zu zahlreichen anderen Kulturdenkmälern glücklicherweise unbeschadet überstanden. Trotzdem hat eine nicht physische, realitätsgetreue Nachbildung neben der Bewahrung von Kultur viele weitere Vorteile wie Entfallen von Wartezeit, Anfahrtsweg und -kosten. Genau hier setzt die revolutionäre Virtual Reality (VR) Technologie an.

Mit Hilfe komplexer Algorithmen werden live, während Sie Ihren Blick drehen, die gezeigten Bilder als exakte Kopie des echten Weißen Saals berechnet. Im Ergebnis sehen Sie die hölzernen Türen und prachtvollen Gemälde des Saales so authentisch, wie wenn Sie sich mitten in der Würzburger Residenz befinden würden. Die Kronleuchter und kunstvollen Deckenverzierungen sind ein Gedicht und derart detailverliebt digital nachmodelliert, dass selbst wahre Kenner mit größter Mühe keine Ungenauigkeiten feststellen können. Besonders beeindruckend ist hierbei wie problemlos man sich mit VR im Raum bewegen kann. Die Performance ist ruckelfrei und fließend. Sie werden das Gefühl haben im 18. Jahrhundert zu Gast auf einem Fürstenempfang zu sein: Die dezente Vergoldung der Kronleuchter wirkt zusammen mit den kunstvollen Wand- und Deckenverzierungen perfekt auf den weißen Grundton abgestimmt. Selbst ein Blick in die Spiegel liefert ein reales Bild der hinter dem Betrachter liegenden Elemente. Eine derartig täuschend echte Nachbildung der Realität ist angesichts des hohen Detailierungsgrads von Kulturdenkmälern wie der Würzburger Residenz schlicht beeindruckend.

Hintergrund – Vorstellung unseres Projekts „Bayern 3D – Heimat Digital“


Treibende Kraft der Überführung der Säle der Würzburger Residenz in die virtuelle Realität ist das Projekt „Bayern 3D – Heimat Digital“. Dieses Digitalisierungsprojekt des Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat und dem Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Bayern zielt darauf ab, das kulturelle Vermächtnis des südlichsten Freistaats Deutschland für die Nachwelt zu konservieren und dabei zeitgemäß in Szene zu setzen. Dazu werden bayerische Kulturgüter digital erlebbar gemacht. Die Schlösser wurden mithilfe von Photogrammetrie und Laserscans digital nachgebaut und sind mit der WebGL-Technologie im Internet in 3D verfügbar. Die Grenze zwischen Realität und virtuellem Modell wird im Rahmen dieses Unterfangens zunehmend aufgelöst. Jedermann kann sich unbeschwert in den Schlössern bewegen, Räume erkunden und genießen. So können Bayerns Sehenswürdigkeiten aus einem nie dagewesenen Blickwinkel erfahren werden.