Der Partner: Deutsches Museum
Weltweit führend in Technik und Wissenschaft
1903 gegründet, gehört das Deutsche Museum mit seiner kostbaren Sammlung wertvoller Objekte zu den bedeutendsten Technik- und Wissenschaftsmuseen der Welt. Es zeigt Meisterwerke der Naturwissenschaft und Technik an vier Standorten: Im Haupthaus auf der Museumsinsel, im Verkehrszentrum auf der Theresienhöhe, in der Flugwerft Schleißheim und im Deutschen Museum Bonn.
Die Herausforderung
Wie lässt sich Digitalisierung nutzen, um Kulturschätze mehr Menschen zugänglich zu machen?
Auf zu neuen Welten: In der großen Zukunftsinitiative werden bis 2025 in zwei Abschnitten die Ausstellungen auf der Museumsinsel grundlegend erneuert und das Gebäude auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
Ein Teil, der dieser Initiative zugerechnet werden kann ist das Engagement des Deutschen Museums im Konsortium „Museum 4.0“ – ein Zusammenschluss bedeutender Museen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen, um ihre Exponate und Kulturschätze in einer neuen Form zu präsentieren.
Die Lösung
Die Museum 4.0 – Bewegung wird gleich durch mehrere, öffentlichkeitswirksame Ausstellungen gelebt.
Moon Rover
Hier handelt es sich um eine lebensechte Simulation der Mondlandung, genauer gesagt der Fahrt über dem Mond in dem Moon Rover. Das Fahrzeug wurde originalgetreu nachgebildet – hierzu wurden sogar diejenigen gefragt, die damals bei der Mondlandung tatsächlich dabei waren: Charlie Duke, einer der letzten noch lebenden Astronauten, die damals bei der Mission dabei waren, stand Rede und Antwort. Der Nachbau fand nicht nur virtuell auf diesem Authentizitätsniveau statt: Auch physisch ist das der Fall. So ist der Steuerungshebel, mit Hilfe dem der User nun virtuell über den Mond fährt exakt dem original nachgebildet.
Dampfmaschine
Die Dampfmaschine hat sich im 19. Jhd. zu einem essentiellen Produktionsmittel entwickelt, und war maßgeblich für die industrielle Revolution verantwortlich.
Eine Dampfmaschine zu bedienen war eine Kunst für sich. Es handelte sich um ein filigranes Zusammenspiel vieler mechanischer Komponenten. Ein Maschinist musste Ingenieurswissen und viel Erfahrung mitbringen.
Um heute davon einen Eindruck zu vermitteln, haben wir die erste ventilgesteuerte Präzisions-Dampfmaschine von Sulzer digitalisiert und modelliert. Die digitale Rekonstruktion sollte nicht nur bezüglich ihrer detailreichen Konstruktion und Umgebung, sondern auch in Bezug auf ihrer komplexen interaktiven Regelungstechnik authentisch sein.
Dies ist uns gelungen: Mit VR-Brille und VR-Controller können die Museumsbesucher nun live erfahren, wie komplex das technische Prinzip der Maschine war.
Gleiter von Otto Lilienthal
In der DM Lounge im Satelliten des Terminals 2 in München können Besucher die ersten Schritte des Fliegens spielerisch erleben und den Otto Lilienthal Gleiter virtuell steuern. Karl Wilhelm Otto Lilienthal war ein Pionier der Luftfahrt, der erfolgreich und wiederholbar Gleitflüge absolvierte und dem Flugprinzip „schwerer als Luft“ zum Durchbruch verhalf.
Wir scannten jedes Detail des Original-Gleiters von Otto Lilienthal um diesen zu rekonstruieren und virtuell erlebbar zu machen. Das Ziel war es den Besuchern das Thema Luft- und Raumfahrt so anschaulich wie möglich zu vermitteln und sie mit in ihren natürlichen Lebensraum zurückzuversetzen.
Die Besucher können vom Berliner „Fliegeberg“ mit dem Gleiter von Otto Lilienthal virtuell in die Tiefe schweben und haben dabei die Aufgabe auf einem markierten Punkt zu landen. Durch diese spielerische Erfahrung erleben sie die Exponate viel intensiver und erfahren mehr über deren Geschichte und Entstehung.
Benz Patent-Motorwagen
Mit dem Benz Patent-Motorwagen kann ein Meilenstein der Fahrzeuggeschichte virtuell erlebt werden. Er gilt als das erste Automobil der Welt. Der Motorwagen mit drei Rädern besteht hauptsächlich aus Fahrradteilen. Das Herzstück des Wagens ist der schnelllaufende 1-Zylinder-Motor mit Vergaser, der mit Benzin betrieben werden kann und damit das erste Automobil mit Verbrennungsmotor ist. Es wiegt 265 kg und fährt um die 12 km/h.
Im Deutschen Museum haben Besucher nun die Möglichkeit das erste Fahrzeug, dass der Autopionier Carl Friedrich Benz (1844-1929) zum allgemeinen Verkauf anbot, detailgetreu zu betrachten und mit diesem eine Fahrt in die Vergangenheit zu machen. So kann virtuell erlebt werden, wie sich das Fortbewegen mit einem Automobil Ende des 18. Jahrhundert angefühlt hat.
Ergebnisse
Hinter diesem einzigartigen Angebot steckt die innovative Technologie der Virtual Reality.
Virtual Reality funktioniert über eine speziell entwickelte Software. Komplexe dreidimensionale Welten müssen in Echtzeit berechnet und konstruiert werden. Um die virtuelle Welt zu erzeugen, wird eine spezielle Hardware benötigt. In diesem Fall wurde mit der HTC Vive VR-Brille gearbeitet. Der virtuelle Raum entsteht durch zwei aus unterschiedlichen Perspektiven erzeugten und dargestellten Bildprojektionen. Der VR-Nutzer setzt sich die VR-Brille auf und dringt immersiv in die virtuelle Umgebung vor, die ihn in 360° umgibt. Der Nutzer hat das Gefühl an einem anderen Ort zu sein. Für die Navigation in und die Interaktion mit der virtuellen Welt werden zusätzliche Devices, wie zum Beispiel Controller oder in diesem Fall ein Tablet, benötigt.