Der Maurische Kiosk im Schlosspark Linderhof

Orientalische Gefühle

Der Maurische Kiosk – Ein Gebäude mit mehreren Standorten


Der Maurische Kiosk ist ein Pavillon im Schlosspark vom Schloss Linderhof und wurde vom Architekten Carl von Diebitsch entworfen. Grund war die Weltausstellung in Paris 1867, bei der der Kiosk den offiziellen Beitrag Preußens darstellte. Anschließend stand dieser im böhmischen Gut von Bethel Henry Strousberg, der als Eisenbahnunternehmer tätig war. Erst im Jahr 1876 erwarb König Ludwig II. den Pavillon und ließ ihn auf dem Gelände des Schlossparks Linderhof aufstellen. Rechtzeitig zum 125. Todestag von König Ludwig II. am 13. Juni 2011 wurden die Restaurierungsarbeiten des Maurischen Kiosks abgeschlossen, sodass vor allem zwei orientalische Fenster wieder neu erstrahlten.


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Der Schlosspark Linderhof – Eine Parkanlage wie in Versailles


Der Schlosspark Linderhof, in dem der Maurische Kiosk steht, wurde zwischen 1874 und 1880 angelegt. Gestaltet wurde die Gartenanlage nach dem Vorbild des Schlossparks von Versailles, der prachtvollen französischen Residenz des Sonnenkönig Ludwig XIV. Dieser hatte Ludwig II. so in den Bann gezogen, dass er beauftragte, diesen nachzubauen. Der Park vereint daher unterschiedliche Gartenformen aus der Barock- und Rokokozeit, sowie Elemente englischer Landschaftsgärten. Im Mittelpunkt des Schlossparks befindet sich ein großes Wasserbecken, aus dem bis zu 22 m hohe Fontänen schießen. Terrassen und Treppen gliedern den Park, in dem sich auch der bekannte Maurische Kiosk befindet.

Der Maurische Kiosk – Teetrinken wie Ludwig II.


Der Kiosk zeichnet sich durch eine goldene Mittelkuppel und vier kleine goldschimmernde Türmchen in den Ecken aus. Im Inneren befindet sich lediglich ein Raum, der dafür aber großzügig geschnitten ist. Arabische Ornamente und Verzierungen lassen den Pavillon im orientalischen Stil erstrahlen. Zusätzlich ließ ihn Ludwig II. mit Glaslüstern, einem luxuriösen Pfauenthron und einem Brunnen aus Marmor ausstatten.

Genutzt wurde der Maurischen Kiosk von Ludwig II. überwiegend um zu Lesen und Tee zu trinken, während orientalisch gekleidete Diener Wasserpfeife rauchten. Dies erzeugte eine Atmosphäre, die lebendig und echt wirkte.

Der Maurische Kiosk – Ein faszinierendes Erlebnis in virtueller Realität


Auch der Maurische Kiosk gehört zu den attraktiven Besonderheiten des Schlosses Linderhof, das jährlich von rund 420.000 Menschen besucht wird. Dank unseres digitalen Zeitalters und der sich stetig entwickelnden Technologie, ist es nun möglich, dieses Kulturgut einem noch größeren Publikum zugänglich zu machen. Der Grund hierfür: Virtual Reality. Der Kiosk, der eigentlich nur im Sommerhalbjahr besichtigt werden kann, öffnet sich fortan im Internet originalgetreu und dreidimensional für Jedermann zu jeder Zeit. Die einzigen Voraussetzungen für dieses einzigartige, realitätsbezogene Erlebnis in virtueller Realität sind ein normaler Internetzugang und ein modernes Endgerät. Sobald die Seite geladen hat, fühlt es sich an, als wäre man tatsächlich direkt vor Ort.

Auffallend sind zunächst die mit blauen und roten Farben gemusterten Wände, die die Aufmerksamkeit auf sich lenken und anregend wirken, andererseits aber zusammen mit den großen Fenstern eine freundliche und entspannende Atmosphäre schaffen. Diese Umgebung war für Ludwig II. optimal, um Tee zu trinken, zu entspannen, nachzudenken oder auch zu lesen. Erstaunlich ist dabei, dass diese Stimmung durch kühle Algorithmen erzeugt werden kann, die hinter der virtuellen Realität stecken.

Durch eigenständige Steuerung kann man um den Brunnen herumlaufen oder sich auf die Sitzbänke am Rand setzen und sich somit in den König hineinversetzen. Dies ist eine einmalige Gelegenheit, die durch VR ermöglicht wird. Der aktuelle Stand der Technik erlaubt es dabei sogar, die Performance ruckelfrei zu erleben, obwohl im Hintergrund komplexe Berechnungen stattfinden. Empfehlenswert ist es auch, an den Kronleuchter oder die Pfauen heran zu zoomen, um diese genau zu betrachten. In der virtuellen Realität können diese sogar noch detaillierter betrachtet werden, als es ein tatsächlicher Besuch ermöglichen würde. Der Detailierungsgrad der VR-Technologie ist erstaunlich, was sich bei den vielen Verzierungen an den Wänden feststellen lässt.

Abgerundet wird das Raumkonzept durch mehrere orientalische Vasen. Bei näherem Interesse können unter anderem zusätzliche Informationen eingesehen werden. VR stellt somit also eine große Bereicherung für die Tourismusbranche dar.

Hintergrund – Vorstellung unseres Projekts „Bayern 3D – Heimat Digital“


Das Projekt dahinter nennt sich „Bayern 3D – Heimat Digital“. Bayerns Kulturerbe zu bewahren und noch attraktiver zu machen ist Aufgabe dieses Digitalisierungsprojekts des Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat und dem Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Bayern. So beabsichtigt es, bayerische Kulturgüter digital erfahrbar zu machen. Mit aufwendiger Photogrammetrie und Laserscans wurden Architekturen digital modelliert und sind nun mit der WebGL-Technologie in 3D und online verfügbar. Die Grenze zwischen virtuellem Modell und Realität verschwimmt dabei bis zur Unkenntlichkeit. Interessierte können sich frei in Gebäuden bewegen und in höchster Auflösung erkunden und genießen.
Ein einzigartiger Besuch in Bayerns beliebtesten Kulturdenkmälern ist somit ganz unproblematisch möglich.