Der Schachen – Touristische Bedeutung
Das Königshaus am Schachen ist weltberühmt und gilt als echte Touristenattraktion. Jährlich pilgern etwa 12.000 Besucher den Weg zum Schachen hinauf, um das Schloss und den botanischen Alpengarten zu bestaunen. Damit zählt der Schachen zu den beliebtesten Aussichtspunkten des Wettersteingebirges in den bayerischen Alpen. Ganz in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen und Elmau erstreckt sich der Berg mit einer Höhe von 1870 Metern. Hauptattraktionen auf dem Berg sind der Alpengarten, der zum botanischen Garten München gehört, und das von König Ludwig II. errichtete Königshaus am Schachen.
VR Szene live erleben
Hier stellen wir unseren aktuellen Stand des Projektes vor.
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Wanderung auf den Schachen – Alle Wege führen zum Schachenschloss
Es bieten sich mehrere Möglichkeiten zum Schachen zu gelangen. Einige Bergsteiger wandern vom Skistadion in Garmisch-Partenkirchen aus durch die Partnachklamm und über den Kälbersteig hinauf zum Schloss. Dieser Weg ist mit großen Anstrengungen verbunden. Es geht streckenweise steil aufwärts und der Pfad führt durch dichten Bergwald. Die Gehzeit vom Olympiastadion aus beträgt 4-5 Stunden, allerdings kann man die Strecke auch verkürzt, von der Partnachklamm startend, in etwa 3 Stunden bewältigen.
Zum anderen kann der Aufstieg von Mittenwald aus über den Schützensteig und weiter hinüber zur Wettersteinalm erfolgen. Von dort aus kann man dann die etwas längere, aber dafür angenehmere Forststraße hinauf zum Schachen nehmen. Diese Strecke wird heute auch als Königsweg bezeichnet, da sich König Ludwig II. über diese mit Pferdekutsche oder -schlitten zum Schloss hinauffahren ließ. Hier beträgt die Gehzeit etwas mehr als 5,5 Stunden.
Ein weiterer Weg führt von Elmau aus in Richtung Wettersteinalm. Die gesamte Strecke zieht sich über eine eher anspruchslose schotterbedeckte Forststraße. Die Dauer der Route wird auf 2 Stunden und 45 Minuten geschätzt. Allerdings kommt man bei dieser Wanderung vor allem optisch in Höchstgenuss. Sei es die beeindruckende steile Felswand über der Wettersteinalm oder die schöne Aussicht auf die Alpspitze und das Reintal.
Doch egal welchen Weg man letztendlich genommen hat, oben angekommen, vergisst man durch die geniale und märchenhafte Aussicht schließlich alle Mühen und Plagen. Nach einer kurzen Verschnaufpause und einer Stärkung in der Alm, kann die Besichtigung des Schlosses in Angriff genommen werden.
Das Schachenhaus – Unerwartete Schönheit innen hinter schlichter Fassade
Im Zeitraum von 1869 bis 1871 ließ der bayerische König Ludwig II. dort in 1866 m Höhe das Königshaus am Schachen errichten. Häufig wird das im Schweizer Chaletstil erbaute Gebäude auch als Jagdschloss bezeichnet, obwohl der König die Jagd verachtete. Von dort aus konnte Ludwig II. mit viel Komfort einen grandiosen Ausblick über das Hochgebirge genießen.
Von außen wirkt das mitten im Hochgebirge gelegene Königshaus eher bescheiden, doch im Innern ist es einzigartig und spektakulär.
Der Türkische Saal – Orientalischer Hochgenuss im Schachenschloss
Das Haus teilt sich in zwei Stockwerke. Die mit Zirbelholz verkleideten Wohnräume im Erdgeschoss sind dabei recht schlicht gehalten und komfortabel ausgestattet. Der Türkische Saal im Obergeschoss des Schlosses dagegen ist prächtig und prunkvoll. Den orientalisch anmutenden Saal ließ der König nach einem historischen Vorbild im Palast von Eyüp in Istanbul gestalten. Hier entfaltet sich orientalischer Glanz. Edle Teppiche säumen den Boden, vergoldete Schnitzereien verkleiden die Wände und in der Mitte plätschert ein Springbrunnen. Aufwendig bestickte Diwane, reich verzierte Vasen und große, mit bunten Ornamenten beleuchtete Glasfenster erzeugen ein vollkommenes Abbild eines orientalischen Prunksaals.
Alljährlich feierte Ludwig II. dort am 25. August seinen Geburts- und Namenstag. Dazu fanden sich Diener in orientalischer Kleidung im Saal ein, rauchten Wasserpfeife und tranken Tee, um den morgenländischen Eindruck perfekt zu gestalten. Auch heute noch wird zu Ehren des Königs an diesem Tag eine traditionelle Bergmesse im Schachenschloss abgehalten.
Der Türkische Saal im Schachenschloss – Ein beeindruckendes Erlebnis in 3D und virtueller Realität
Um dies alles zu erkunden, müssen Besucher den anstrengenden und mühsamen Aufstieg nicht mehr zwingend auf sich nehmen. Dank unseres digitalen Zeitalters und der stetig voranschreitenden Technologie ist es jetzt möglich, das kulturelle Erbe einem noch größeren Publikum auch barrierefrei zugänglich zu machen. Der Grund hierfür: Virtual Reality. In der virtuellen Realität können sie das Schachenschloss und viele andere touristische Attraktionen des Freistaats ganz bequem vom Sofa aus besichtigen. Dies bietet die Möglichkeit beispielsweise im Türkischen Saal umherzugehen, sowie alle Objekte aus sämtlichen Perspektiven und Blickwinkeln zu betrachten. Die dynamische Interaktion der VR-Welt bietet eine vollkommen neuartige und sehenswerte Erfahrung mit unseren Kulturdenkmälern und stellt so einen Mehrwert für die Tourismusbranche dar.
Das Königshaus am Schachen kann von nun an originalgetreu und dreidimensional jeder Zeit von zuhause aus bestaunt werden. Ein Klick genügt und schon befindet man sich mit Hilfe des Internets in einem Raum, der in leuchtender, purpurner Farbe gehaltenen ist und eine gemütliche, geradezu königliche Atmosphäre erzeugt. Die vielen Teppiche und Vorhänge unterstützen dabei diesen Eindruck. Die symmetrische Anordnung der Objekte in einem annähernd quadratischem Raum erzeugt zudem eine große Ruhe. Durch das tiefblaue Becken des Brunnens erhält der Saal einen ungewöhnlichen Mittelpunkt, der sofort den Blick auf sich lenkt. Trotz der gefühlslosen mathematischen Algorithmen, die hinter dieser virtuellen Realität stecken, gelingt es diese Stimmung zu erzeugen. Im Gegensatz dazu stehen die vielen Details und vor allem Schnörkel, die die Wände, Teppiche und den Kronleuchter zieren. Es ist absolut beeindruckend, welch hohen Detailierungsgrad man mit VR erreichen kann. Auch die Glasmalereien an den Fenstern verdienen eine gesonderte Betrachtung, da die verschiedenen Formen und Farben hell und klar im Licht erleuchten. Mithilfe von Maus und Pfeiltasten bewegt man sich problemlos dorthin. Die Bilder werden in Echtzeit berechnet, es reicht ein modernes Endgerät und eine Internetverbindung für eine fließende Performance. Angekommen bei den großen Fenstern können auch spannende Hintergrundinformationen dazu eingeblendet werden. Dies ermöglicht schnelles Lernen mit viel Spaß in virtueller Realität.
Hintergrund – Vorstellung unseres Projekts „Bayern 3D – Heimat Digital“
Hinter dieser Möglichkeit zur virtuellen Besichtigung des Türkischen Saals steckt das Projekt „Bayern 3D – Heimat Digital“. Das Digitalisierungsprojekt des Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat und dem Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Bayern zielt darauf ab, Bayerns Kulturerbe zu bewahren und noch attraktiver zu machen. Es ermöglicht Ihnen virtuelle Besuche von bayerischen Kulturdenkmälern. Die Architekturen wurden mithilfe von Photogrammetrie und Laserscans digitalisiert und sind mit der WebGL-Technologie online und interaktiv in 3D verfügbar. Dabei wird die Grenze zwischen Realität und virtuellem Modell unerkennbar. Interessenten können in höchster Auflösung frei in Räumen und Objekten navigieren, diese erkunden und die Architektur genießen.