Die Residenz Bamberg – Eine Majestätische Residenz der Fürstbischöfe und Könige
Die Bamberger Residenz gehört mit etwa 35.000 Besuchern pro Jahr zu Bayerns touristischen Sehenswürdigkeiten. Sie diente von 1602 bis 1802 zwei Jahrhunderte lang als Sitz der Fürstbischöfe von Bamberg und sollte die Macht der Bischöfe unterstreichen. Nach 1803 wurde der prächtige Bau zu einer der zahlreichen Residenzen der königlichen Familie.
An diesem Ort fanden verschiedene Augenblicke der Bamberger Geschichte statt. So stürzte sich 1815 ein Marschall der napoleonischen Armee aus einem der Fenster im zweiten Stock, um durch den Freitod dem heraneilenden russischen Heer zu entkommen. Ein anderes Mal floh Otto I. mit seiner Gattin Amalie, ein abgedanktes griechisches Königspaar, ins Exil in die Bamberger Residenz. 1919 kamen die gewählte Regierung unter Ministerpräsident Hoffmann und der Landtag nach Bamberg und verabschiedete dort die erste demokratische Verfassung Bayerns.
Auch heute noch gilt die Residenz als Wahrzeichen Bambergs und beherbergt die Staatsbibliothek sowie die Staatsgalerie der Stadt. Vor allem die Staatsgalerie mit einer Sammlung altdeutscher und barocker Gemälde, die aus den Beständen der Bayerischen Staatsgemäldesammlung und der Stadt Bamberg entstand, ist von großem Wert. Zudem können Besucher im museal geöffneten Teil der Residenz etwas mehr als 40 prunkvolle Säle, ausgestattet mit hochwertigen Möbeln, edlen Teppichen aus dem 17. und 18. Jahrhundert und beeindruckenden Stuckdecken, bestaunen.
VR Szene live erleben
Hier stellen wir unseren aktuellen Stand des Projektes vor.
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Die Residenz Bamberg – Eine Mischung aus Renaissance und Barock
Die Residenz befindet sich hoch oben am Bamberger Domplatz über den Dächern der Stadt. Das beeindruckende, mehrflügelige Gebäude wurde im Laufe des 17. Jahrhunderts errichtet. Dabei waren zwei unterschiedliche Bauabschnitte nötig. Zunächst wurde 1602 der erste Teil im Renaissancestil gebaut. Erst zwischen 1697 und 1703 folgte dann der zweite Teil im Stil des Barocks. Mit der Vollendung des Vierzehnheiligenpavillon, den man bei schönem Wetter von der Residenz aus erblicken kann, wurde der Bau schließlich fertiggestellt. Auch der paradiesische Rosengarten im Innenhof der Residenz bietet einen wahnsinnig schönen Ausblick über Bamberg hinweg.
Der Kaisersaal in der Residenz Bamberg – Eine Sammlung der Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Der größte und am aufwendigsten gestaltete Prunksaal der Residenz ist der Kaisersaal, der als zentrales Gestaltungselement der Architektur fürstlicher Residenzen gilt. In der Bamberger Residenz befindet sich dieser im zweiten Obergeschoss des mittleren Traktes. Er fand seinen Nutzen darin, den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches bei seinen Besuchen zu empfangen und ihm eine angemessene Stätte der Repräsentation zu bieten. Der Bamberger Kaisersaal wurde ab 1707 von Melchior Steindl freskiert und mit architektonischer Scheinmalerei und reichem Stuck ausgestattet. Das Hauptbild an der Decke zeigt den Triumphzug der Weisheit. Dabei scheint es als würde sich der Saal gen Himmel öffnen. Steindl plante das Gemälde als optische Täuschung, wodurch es ihm gelang, dass die Decke viel höher erscheint, als sie in Wirklichkeit ist. An den Pfeilern rundum den Saal sind die 16 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs vom Bistumsgründer Heinrich II. bis hin zum regierenden Joseph I. in überlebensgroßen Gemälden abgebildet. Ganz besonders sind auch die vier Weltmonarchien – die assyrisch-babylonische, die persische, die griechisch-makedonische und die römische – in den Gewölbeecken.
Der Kaisersaal in der Residenz Bamberg – Architektonische Meisterleistung in virtueller Realität erleben
Den Kaisersaal der Residenz Bamberg können Sie dank dem digitalen Fortschritt und innovativer Technologie zu jeder Zeit und von jedem Ort aus besichtigen. Virtual Reality macht das möglich. Sie müssen lediglich die entsprechende Seite im Internet aufrufen und schon kann die realitätsbezogene Onlinebesichtigung beginnen. Originalgetreu und dreidimensional öffnet sich der Kaisersaal bei Ihnen zu Hause.
Der Kaisersaal zieht den Besucher mit seinen überwältigenden Gemälden, edlen Verzierungen und detaillierten Stuckarturen besonders in seinen Bann. Durch die VR-Technologie können Sie all die Einzelheiten ganz in Ruhe und durch die Möglichkeit des Zoomens aus nächster Nähe betrachten. Von der Deckenmalerei über die bemalten Wände bis hin zu den grazilen Kronleuchtern – es bleibt Ihnen kein Element verborgen. Mit Hilfe der Computermaus und der Pfeiltasten der Tastatur gelingt es, in jedes kleine Eck des Raumes hervorzudringen und den Saal in einem verblüffenden Detailierungsgrad zu erleben. Von den komplexen Echtzeitberechnungen im Hintergrund der virtuellen Darstellung bekommt der Besucher dabei nicht das Geringste mit.
Auch die in die Wandmalerei integrierten Schriftzüge über Herrschertugenden und die von den Kaisern zu verteidigende katholische Religion sind für den VR-Nutzer ohne Probleme lesbar. Er kann Sie sogar vergrößert darstellen lassen und durch zusätzlich eingeblendete Hintergrundinformationen besser verstehen.
Selbst das durch die Fenster hereindringende Licht wirkt echt und verändert sich mit der Perspektive des Betrachters. Einzelne Sonnenstrahlen und Schatten werden vom Besucher genauso wahrgenommen, wie wenn er sich in einem realen Raum befinden würde. Die Performance ist dabei ruckelfrei und fließend.
Der virtuelle Besucher fühlt sich damit als würde der Raum für kurze Zeit nur ihm selbst gehören.
Hintergrund – VR Erlebnis im Kaisersaal der Bamberger Residenz als Teilprojekt von „Bayern 3D – Heimat Digital“
Dahinter steht das Digitalisierungsprojekt „Bayern 3D – Heimat Digital“ des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat und dem Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Bayern. Es hat das Ziel, Bayerische Kulturgüter zu bewahren und für ein großes Publikum attraktiver und interessanter zu machen.
Dazu wurde die Residenz mithilfe von Photogrammetrie und Laserscans genaustens modelliert. Interessierte können nun jederzeit und von überall im Internet mit der WebGL-Technologie eine virtuelle Besichtigung starten und so das kulturelle Erbe Bayerns in beeindruckender Auflösung besichtigen. Dabei fließen Realität und Virtualität gänzlich ineinander und Bayerns Kulturstätten können aus einer einmaligen Perspektive erlebt werden.